"Nur spielend lernt der Mensch "(Schiller)
Im Spiel werden Lebenskompetenzen grundlegend geübt. Zugleich bietet das freie Spiel eine Grundlage für die Entfaltung der eigenen Individualität. Spiel ist für kleine Kinder Arbeit, mit der sie sich die Welt zu eigen machen. Das Tun des Kindes beruht auf Impulsen, die aus seinem Inneren aufsteigen und völlig zweckfrei ausgeführt werden dürfen. Das Spielmaterial sollte möglichst wenig vorbestimmend sein, damit seine Phantasie angeregt wird. Mit Einfallsreichtum hebt es die Zweckbestimmung von Gegenständen auf und benutzt sie in ganz anderer Weise, z.B. wird ein Kochlöffel zum Handy oder zur Säge. Auch der Spielverlauf nimmt immer wieder neue Formen an, sobald neue Eindrücke aus dem Umfeld dazu anregen. Gegenstände und Ereignisse in seiner Umgebung regen seine Phantasie an.
Der Waldorfkindergarten bietet, um ein so inhaltsvolles, reiches Spiel zu ermöglichen, Spielmaterial aus der Natur, das keinen Zweck vorgibt. Der Kindergarten schafft eine Umgebung, in der die Erzieherinnen sinnvolle, den praktischen Zwecken des Lebens entsprechende Arbeiten verrichten, die für das Kind durchschaubare Zusammenhänge ergeben. Tätigkeiten wie das Kochen und Backen, das Herstellen von Spielmaterial, Nähen und Werken regen die Nachahmung an und wecken das Spielen.